Der Kabarettist Richard Rogler ist tot. Wie seine Familie heute, am 13.8.2024 mitteilte, starb er bereits am Sonntag,
Der gebürtige Oberfranke war drei Mal Gast mit seinen Soloprogrammen in meiner Kabarettreihe der „Kulturdonnerstage“ im Garchinger Bürgerhaus.
Rogler war für mich ein Urgestein der politischen Kabaretts.
Ich erinnere mich vor allem an seine „Bühnenfigur“ Kamphausen. Damit durchleuchtete er gekonnt die deutsche Wirklichkeit: Gesellschaft und Wirtschaft, Politik und Bildung und die Globalisierung. Ebenso das Schicksal des bedauernswerten ehemaligen Abgeordneten Günter aus Ostwestfalen, dem ehrlichen, aber gescheiterten SPD-Linken.
Seine Bühnenkarriere erstreckte sich über mehr als vier Jahrzehnte. Er begann seine Karriere 1974 mit dem Kindertheater und trat danach mit Heinrich Pachl als Duo “Der wahre Anton” auf. Seit 1986 stand er mit Solo-Kabarett-Programmen auf der Bühne.
Er erhielt diverse Preis, u.a. 1982 (zusammen mit Heinrich Pachl), 1987 und 1992 den Deutschen Kleinkunstpreis, 2000 den Deutschen Kabarettpreis und 1989 den Adolf-Grimme-Preis der Deutschen Volkshochschulen.
Im Fernsehen moderierte er zeitweise die Reihe “Mitternachtsspitzen” und gehörte zum “Scheibenwischer”-Ensemble.
Seit dem Jahr 2000 hielt Rogler als Honorarprofessor Vorlesungen an der Universität der Künste Berlin und wurde damit zum ersten Professor für das Fach Kabarett in Deutschland.
Rogler zog sich im Jahr 2018 vom Tourbetrieb.
Er wurde 74 Jahre alt.
Mach´s gut, egal wo Du jetzt bist und danke für Dein jahrzehntelanges politisch/künstlerisches Engagement.
Hier eine Aufnahme von seinem Auftritt am 5.10.1995 im Garchinger Bürgerhaus.
